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Project Gutenberg in Deutschland geblockt

Die Universitätsbibliothek Leipzig bindet in ihren Katalog auch öffentlich frei zugängliche Inhalte ein, um den Nutzerinnen und Nutzern Recherchen in mehreren Portalen zu ersparen. So wurden unter anderem auch die E-Books angezeigt und nutzbar gemacht, die über das Portal Project Gutenberg angeboten wurden. Dabei handelte es sich um mehrere Zehntausend E-Books.

Aufgrund eines Gerichtsurteils werden Nutzerinnen und Nutzern mit einer IP-Adresse aus Deutschland seit dem 1. März 2018 bei Aufruf von Inhalten auf Project Gutenberg geblockt. Das bedeutet, dass momentan keinerlei Inhalte mehr zugänglich sind. Man gelangt nur noch auf eine Seite, auf der kurz begründet wird, weshalb sich Projekt Gutenberg zu einem solchen Schritt entschlossen hat.

Hintergrund ist ein Rechtsstreit mit dem S. Fischer Verlag bzw. der Verlagsgruppe Georg Holtzbrinck GmbH. Das Projekt reagiert mit der Sperre auf ein Urteil des Landgerichts Frankfurt am Main, nach dem es Werke von Thomas Mann, Heinrich Mann und Alfred Döblin, die in den USA bereits gemeinfrei sind, nach deutschem Recht jedoch noch urheberrechtlichen Schutz genießen, in Deutschland nicht zugänglich machen darf. Dabei handelt es sich um insgesamt achtzehn Titel des Angebots. Nachzulesen sind die Details inklusive des kompletten Urteils hier: https://cand.pglaf.org/germany/index.html

Wenn Sie die Diskussion der bibliothekarischen Welt über dieses Thema verfolgen möchten, können Sie hier nachlesen: http://www.inetbib.de/listenarchiv/msg62934.html

Die Entscheidung des Landgerichts Frankfurt macht deutlich, wie schwierig der Umgang mit unterschiedlichen Urheberrechtsgesetzen, Schutzfristen und digitalen Kopien ist.

Was bedeutet das für die Universitätsbibliothek Leipzig?

In unserem Katalog werden nur Inhalte nachgewiesen, die frei oder über eine Lizenzierung für Universitätsangehörige nutzbar sind. Das ist in diesem Fall momentan leider nicht gegeben. Daher werden wir die Daten des Project Gutenberg aus dem Katalog entfernen. Das ist aufgrund der Katalogsoftware finc relativ problemlos möglich und betrifft auch die Bibliotheken der finc-Gemeinschaft, die diese Daten bisher in ihren Katalogen angezeigt haben.

Wir hoffen, dass die Inhalte möglichst schnell auch in Deutschland wieder verfügbar sein werden. Bis dahin müssen wir unsere Nutzerinnen und Nutzer auf unseren Katalog verweisen, in dem glücklicherweise ein Großteil der nun gesperrten Inhalte im Print vorhanden ist.