Jöchers 60 000 – Ein Mann. Eine Mission. Ein Lexikon
Christian Gottlieb Jöcher war Professor dieser Universität in den aufregenden Zeiten der bürgerlichen Aufklärung, als Leipzig Mittelpunkt des geistigen Deutschland war. Jöcher betreute ab 1742 auch die Universitätsbibliothek Leipzig, deren Katalogisierung er voranbrachte und deren Bestand er bereicherte.
Der verdiente Mann starb 1758, also vor 250 Jahren – sollte man ihm darum eine Ausstellung widmen? Die Antwort lautet: Unbedingt! Allerdings nicht wegen seiner Gelehrsamkeit oder wegen seines Lebens, das war beides durchschnittlich und ohne Höhepunkte.
Aber Jöcher war der Herausgeber des "Allgemeinen Gelehrtenlexikons" (1750/51 in vier Bänden) – und das hat es in sich. Extreme Wissenschaftler aller Nationen sind hier vereint. Jugendliche Besserwisser (der jüngste vier Jahre alt) und greise Supergelehrte, Spinner und Ehrgeizlinge, Angsthasen und Angeber.
Die Bühne der gelehrten Typen ist bei Jöcher gut gefüllt, es macht großen Spaß, von den Zufällen und Merkwürdigkeiten des Lebens zu erfahren, die berühmten wie unberühmten Wissenschaftlern zugestoßen sind.
Eine Gruppe von Studierenden der Kulturwissenschaften hat die Ausstellung unter Leitung von Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider inhaltlich erarbeitet, eine andere Gruppe von Studierenden der Kunstpädagogik hat unter Leitung von Prof. Andreas Wendt die Gestaltung übernommen.