NS-Raubgut in der Universitätsbibliothek Leipzig
Katalog zur Ausstellung
Katalogeinblick:
Zum Thema
Der vorliegende Katalog dokumentiert die Ergebnisse der Suche nach NS-Raubgut in den Beständen der UB Leipzig. Mit Hilfe der seit 2007 aufgefundenen Archivalien aus dem hauseigenen Archiv, wie den gesonderten Zugangsbüchern der durch die Geheime Staatspolizei Leipzig überwiesenen beschlagnahmten Literatur und anderer Quellen wurden ca. 12.500 Bände überprüft. Bei rund 6.000 Titeln bestätigte sich der Verdacht auf eine unrechtmäßige Erwerbung. 1.455 Bücher weisen durch handschriftliche Einträge, Stempel oder Exlibris Hinweise auf Vorbesitzer auf. Opfer der Verfolgung durch die Nationalsozialisten waren Personen und Organisationen aus dem kommunistischen, sozialdemokratischen und gewerkschaftlichen Bereich, Menschen jüdischer Herkunft, Freimaurer, Freidenker oder Zeugen Jehovas. Einzelne Personen, wie der lokal bekannte kommunistische Widerstandskämpfer Karl Ferlemann, dessen komplette Bibliothek beschlagnahmt und an die UB Leipzig geliefert wurde, werden exemplarisch vorgestellt. Ein einführender Abschnitt informiert über die UB in der Zeit des Nationalsozialismus und dokumentiert auch die Ausgrenzung jüdischer Bibliotheksbenutzer. An die rechtmäßigen Eigentümer erinnern biographische Skizzen ergänzt durch Fotos und historische Dokumente.
Ausgewählte Exponate
Ausstellung in der Bibliotheca Albertina
- Laufzeit: 27.11.2011–18.03.2012
- Kuratiert von Cordula Reuß und Ulrich Johannes Schneider
- Gestaltet von Jirka Pfahl